Die Station am Sägistalsee kann nicht mit vollausgerüsteten Wetterstationen von MeteoSchweiz mithalten – aber aus dem Baumarkt ist sie definitiv nicht!
Im Rahmen des Möglichen wird versucht, akzeptable und nachvollziehbare Messbedingungen zu gewährleisten:
- Aufgestellt ist die Station an einem Mast, der Sensor befindet sich auf 3.60 m über Boden:
Aus dem Gebiet liegen keine direkten Schneemessungen vor. Stationsdaten (https://whiterisk.ch/de/snow/station?showMeasurements=true&measurementType=SNOW_HEIGHT) und Schneehöhenkartierungen (https://whiterisk.ch/de/snow/depth) des SLF lassen jedoch vermuten, dass die Schneehöhe weniger als 1 m beträgt. Somit würde die Distanz zwischen Sensor und Schneeoberfläche >2.6 m betragen.
- Beim Gerät handelt es sich um ein DL-SHT35-002 von Decentlab: Es registriert alle 2 Minuten die Momentane Temperatur, speichert diese auf einer SD-Karte ab und versucht anschliessend eine Übermittlung dieses Messwertes via LoRaWAN. Die Übermittlungsbedingungen sind extrem herausfordernd, die Netzabdeckung sehr grenzwertig. Aus diesem Grund treten immer wieder Übermittlungslücken auf. Es sind jedoch keine Werte verloren: sie müssen bei passender Gelegenheit aus der SD-Karte ausgelesen werden.
- Beim verwendeten Sensor handelt es sich um einen SHT35 von Sensirion. Dieser ist für einen Messbereich von -40 °C bis +125 °C spezifiziert und weist bei -40 °C eine typische Toleranz von +-0.2 °C auf (vgl. https://sensirion.com/media/documents/9D103E42/61641F0F/Sensirion_Humidity_Sensors_SHT3x_Datasheet_Filter_Membrane.pdf). Berechtigte Folgefrage: und was ist unter -40 °C? Wenn der Hersteller den Sensor bis -40 °C spezifiziert, dann gewährleistet er die Funktion desselben bis zu dieser Temperatur. Das heisst nicht, dass er unter -40 °C nicht mehr funktioniert – ich könnte aber keine Ansprüche geltend machen, falls das nicht so wäre. Mit genügend finanziellen Mitteln würde ich das Gerät am Sägistalsee umgehend bergen, in einer Klimakammer kalibrieren lassen und das Zertifikat hier einstellen…
- Beim Strahlungsschutz handelt es sich um einen MeteoShield Professional von Barani Design. Er ist zwar nur passiv ventiliert, hat aber in Vergleichsmessungen des belgischen Wetterdienstes gezeigt, dass die Abweichung von aktiv ventilierten Strahlungsschutzgehäusen erstaunlich gering ist: https://www.wmocimo.net/wp-content/uploads/P1_26_Sotelino_teco_2018_lgs.pdf