Es lächelt der Kaltluftsee, er ladet zum Bade… (II)

Bereits im letzten Beitrag vom 18. April wurde auf die Wildkamera in Hintergräppelen hingewiesen. Am 3. Februar hatte sie die Überflutung der Senke festgehalten:

Solche Ereignisse habe ich bis anhin auf  eine Kombination von Schneeschmelze, der daraus resultierenden Sättigung des Bodens und ergiebigem Niederschlag mit hoher Schneefallgrenze in Verbindung gebracht. Im vergangenen Mai führte ein solches zu einem Teil-Ausfall der Station (Link zum Blogbeitrag), aber auch ältere Bilder liessen auf diese Ursachenkombination schliessen:

Aufnahme der Alp Hintergräppelen vom 10. Mai 2009. In der Senke hat sich ein temporärer See ausgebildet. © Bild: Ivo Deininger

Bei der gestrigen Tour wurden auch die seit dem 18. April aufgelaufenen Bilder der Wildkamera ausgelesen. Zwar funktioniert die Kamera immer noch nicht wie gewünscht, immerhin sind von praktisch allen Tagen 1 – 3 Bilder verfügbar. Die Durchsicht derselben förderte Erstaunliches zu Tage: in den vergangenen etwas mehr als zwei Monaten wurde die Senke 4 mal überflutet – Schneeschmelze war bei keinem Ereignis im Spiel.

Am 29. April wurde nur der unmittelbare Bereich des Gerinnes überflutet:

Die Überflutung vom 2. Mai war bezüglich ihrer Ausdehnung mit derjenigen vom 3. Februar vergleichbar:

Vom 7. Juni liegen drei Bilder vor. Am Vormittag ist die Situation noch unauffällig, 5 Stunden später lässt sich eine Überflutung beobachten, welche in der Folge wieder zurückgeht:

Am 11. Juni ist eine vergleichbare Überflutung zu erkennen:

Die folgende Gegenüberstellung von Temperatur (Messstation Hintergräppelen) und  Tagesniederschlag (SMN-Niederschlagstation Starkenbach von MeteoSchweiz) zeigt zwar, dass vor den registrierten Überflutungsereignissen (rot eingezeichnet) reichlich aber nicht extrem viel Niederschlag gefallen ist:

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die überflutungsbedingte Vernässung des Bodens einen dämpfenden Einfluss auf die Temperaturminima hat. Mit einer trockeneren Disposition, wie sie z.B. in den Senken des Jura häufig anzutreffen ist, wären im Sommerhalbjahr noch tiefere Minima möglich.

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