Extrem milde Witterung im Februar – aber nicht überall…

Seit einer guten Woche prägt hoher Luftdruck das Wetter über dem Alpenraum und läge in den Alpen nicht überdurchschnittlich viel Schnee, man würde sich mitten im Frühling wähnen. In Berglagen lagen die Temperaturen der vergangenen Tage 7 bis 10 Grad über den Werten, welche in dieser Jahreszeit zu erwarten wären, wie im heutigen Blog von MeteoSchweiz gezeigt wird (Beitrag nicht mehr online verfügbar, als Ersatz ein Link auf die Karten der monatlichen Abweichungen der Temperatur von der Norm)

Demgegenüber waren die Abweichungen der Temperatur von der Norm in Tallagen deutlich geringer: eine sehr trockene Luftmasse hat dazu geführt, dass die Abstrahlungsbedingungen in der Nacht außerordentlich gut waren und die Temperaturen stark absinken konnten, während sie in der Höhe permanent mild blieben.

In gut funktionierenden Kaltluftseen wie in Hintergräppelen war von der milden Luft nichts zu spüren: vom 13. bis zum 18. Februar wurden täglich Minima von unter -20 °C (am 17. gar -25.8 °C) gemessen und die Tagesmittelwerte blieben zwischen -14 und -17 °C.

Noch nicht ganz klar ist, wie hoch die Temperatur tagsüber anstieg: Der Sensor (im Bild unten rechts zu sehen), welcher in Echtzeit Daten registriert und übermittelt (vgl. aktuelle Daten von Hintergräppelen), wird nicht aktiv belüftet und weist deshalb um die Mittagszeit, wenn die Sonne kurz über den Horizont steigt, einen Strahlungsfehler von mehreren Grad auf. So ist es nicht ausgeschlossen, dass in dieser Periode die Temperatur ganztags unter 0 °C geblieben ist. Gewissheit wird erst nach dem Auslesen der Loggerdaten herrschen: Dieser Sensor (im Bild unten links zu sehen) wird zwangsbelüftet und der Strahlungsfehler wird so minimiert.

Nahaufnahme der Sensoren der Messstation in Hintergräppelen. Links: aktiv ventiliertes Strahlungsschutzgehäuse des Datenloggers, rechts das natürlich ventilierte Strahlungsschutzgehäuse der Echtzeitdaten-Sensors. Besonders bei Schnee auf dem Boden und gleichzeitiger Sonnenstrahlung kann letzterer um mehrere Grad zu hoch messen.

In der Nacht vom 18. auf den 19. Februar hat der Wind in der Höhe deutlich angezogen und die Temperatur ist noch in der Nacht zwischenzeitlich gegen +5 °C angestiegen…

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